Interviews mit Gastgebern: Laura in Göttingen

Im März hat Laura zwei ukrainische Schwestern in ihrer Göttinger Wohnung aufgenommen. Im Interview spricht sie über ihren neuen Alltag, die Herausforderungen und darüber, wie viel Unterstützung sie von der lokalen Gemeinschaft bekommen hat.

Laura, können sie ihre situation kurz beschreiben?

Ich wohne seit kurzem mit zwei ukrainischen Schwestern – 16 und 21 Jahre alt – in einer 3-Zimmer-Wohnung auf insgesamt 60 Quadratmetern. Die beiden leben jetzt in meinem Arbeitszimmer.

wie haben sie ihr zuhause vorbereitet und was hat im nachhinein besonders gut funktioniert?

Ich habe das Arbeitszimmer für sie freigeräumt, damit sie dort ihre Privatsphäre haben. Außerdem habe ich in Küche, Wohnzimmer und Badezimmer Fächer für die beiden ausgeräumt. Ich würde sagen, das hat gut funktioniert und war wichtig für den Start des Zusammenlebens. Außerdem habe ich ein Bildwörterbuch ausgedruckt und die Zettel in der Wohnung aufgehängt, um eine Sprachbrücke zu haben. Google Translate ist auch immer eine große Hilfe.

wer hat sie besonders unterstützt?

Zwei Freunde haben mir beim Ausräumen des Zimmers sowie beim Besorgen von Matratzen und Bettwäsche aus der Nachbarschaft geholfen. Die Nachbarn waren über die Plattform nebenan.de ebenfalls sehr hilfreich. Ansonsten konnte die Flüchtlingshilfe der Stadt meine Fragen auch immer beantworten.

Wir wohnen als WG zusammen und haben auch zum Beispiel füreinander gekocht oder mal einen Film zusammen geschaut.“

Laura Leppert, Gastgeberin für zwei Schwestern aus der Ukraine

wie ist die erste woche gelaufen?

Nachdem der ganze Stress mit dem Einzug geschafft war, verlief die erste Woche sehr unkompliziert. Wir wohnen als WG zusammen und haben auch zum Beispiel füreinander gekocht oder mal einen Film zusammen geschaut. Ansonsten versuche ich, sie etwas bei der Bürokratie zu unterstützen, soweit ich kann. Trotzdem haben alle auch ihre Privatsphäre.

was waren denn die größten bürokratischen baustellen, mit denen sie anfangs zu tun hatten?

Für mich selbst gab es zum Glück keine bürokratischen Hürden – die Schwestern waren bereits offiziell bei der Stadt registriert. Natürlich musste ich noch ein paar Telefonate mit der Stadt, dem Vermieter etc. führen, aber das hielt sich in Grenzen. Im Moment suchen wir nach einer dauerhaften Wohnung für die beiden.

gibt es etwas, das man hätte einfacher machen können?

Die Organisation bei der Stadtverwaltung schien etwas chaotisch zu sein, aber ich bin sicher, dass alle ihre Bestes gegeben haben.