Was Sie bei schulpflichtigen Geflüchteten beachten müssen

Unter den Geflüchteten sind auch viele Kinder. Für sie gilt in Deutschland die Schulpflicht. Um die Auswirkungen des Krieges auf ihre Schulbildung so gering wie möglich zu halten, werden diese Kinder sobald wie möglich in die deutschen Schulen integriert. Fragen bezüglich der Einschulung von Flüchtlingskindern an Hamburger Schulen beantwortet die Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB). 

Wo finden geflüchtete eine zentrale anmeldestelle, um ihr kund für eine hamburger schule zu registrieren?

Bei der Suche nach einem Schulplatz hilft das SchulInformationsZentrum (schulinformationszentrum@bsb.hamburg.de). Die Sorgeberechtigten werden gebeten, sich dort per Mail direkt anzumelden, damit eingeschätzt werden kann, in welche Jahrgangsstufe und welche Schule das Kind eingeschult werden soll. Es ist aber auch möglich, sich bei einer Schule in der Umgebung zu melden.

Alle Informationen zur Anmeldung, zum Schulsystem und zu den Vorbereitungsklassen sind unter https://www.hamburg.de/bsb/ukraine zu finden. Hier gibt es auch Informationen in ukrainischer Sprache.

Wie werden die schulplätze zugeteilt? kann auf Wünsche bei der schulwahl eingegangen werden?

Bei der Schulplatzsuche unterstützt das SchulInformationsZentrum. Dort werden neben dem Schulweg auch die bisherige Schulbildung und mögliche Deutschkenntnisse der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, um eine passende Schule und Klasse zu finden. 

welche dokumente sind hierfür notwendig?

Es wird ein gescanntes Ausweisdokument benötigt.

wie lernen die kinder die deutsche sprache und werden auf das deutsche schulsystem vorbereitet?

Grundsätzlich gilt: In den Regel- und Vorbereitungsklassen wird auf Deutsch unterrichtet. Wir legen aber Wert darauf, dass ein Teil des Unterrichts auch auf Ukrainisch stattfindet, vorausgesetzt wir finden ausreichend Lehrkräfte dafür. Wir wollen sicherstellen, dass die ukrainischen Schülerinnen und Schüler mit ihrer Heimat, Sprache und Kultur eng verbunden bleiben. Gleichzeitig sollen sie aber auch die deutsche Sprache und Kultur kennenlernen, sich in Hamburg und Deutschland zurechtfinden. Niemand weiß, wie lange diese Schülerinnen und Schüler wirklich in Hamburg bleiben werden. Wir wissen aus früheren Fluchtbewegungen, dass viele doch länger bleiben, als es zunächst geplant war. Das müssen wir berücksichtigen. Praktisch bedeutet das, dass Kinder der ersten und zweiten Klasse direkt in die Regelklassen aufgenommen werden und zusammen mit Hamburger Kindern das lateinische Alphabet und Deutsch lernen. Ältere Kinder und Jugendliche, die in der dritten Klassenstufe oder höher eingeschult werden sollen, besuchen zunächst Internationale Vorbereitungsklassen, bis ihre Deutschkenntnisse und fachlichen Kenntnisse ausreichen, um eine Regelklasse zu besuchen. Hamburger Schulen bieten darüber hinaus auch Herkunftssprachenunterricht an, in dem die Sprachkenntnisse der Muttersprache verbessert werden können.

wie und wo melden geflüchtete ihr kind für einen kitaplatz an?

Hier ist die Sozialbehörde zuständig.

nehmen geflüchtete kinder gleich von beginn an allen fächern teil?

Erst- und Zweitklässlerinnen und -klässler nehmen am Unterricht in den Regelklassen teil, ältere Schülerinnen und Schüler gehen erst in eine Internationale Vorbereitungsklasse, in der Deutsch und fachliche Inhalte unterrichtet werden. Sie kommen später in eine Regelklasse, in der sie dann auch alle Fächer belegen. Es ist möglich, anstelle einer zweiten Fremdsprache den Herkunftssprachenunterricht zu besuchen.

was können deutsche kinder und ihre eltern tun, um den geflüchteten kindern den einstieg in die schule / Kita zu erleichtern?

Die Hamburger Schulgemeinschaften zeigen Solidarität und haben mit unterschiedlichen Aktionen kleine und große Zeichen für den Frieden gesetzt. Viele Schülerinnen und Schüler haben gegen den Krieg Russlands in der Ukraine und für Frieden in Europa demonstriert. Die Welle der Hilfsbereitschaft und das hohe Engagement in Hamburg sind überwältigend. Wer noch mehr tun will: Hamburg informiert online unter https://www.hamburg.de/ukraine und bei Twitter @UkraineHH über Aktuelles und Anlaufstellen für Zugewanderte und Freiwillige. Dort gibt es auch ein FAQ zu Hilfsangeboten und Möglichkeiten, sich zu engagieren.